Gebührenanpassungen
Auch bei den Preisen der Stadtwerke macht sich das bemerkbar.
Trinkwasser
Fünf Jahre in Folge konnten die SÜW die Trinkwassergebühren stabil halten. „Im kommenden Jahr müssen wir die Gebühren um 10 Cent pro Kubikmeter erhöhen“, sagt Dr. Maik Mattheis, Geschäftsführer der SÜW. „Einerseits sind unsere Betriebskosten in den letzten Jahren gestiegen. Außerdem investieren wir vier Millionen Euro in die neue Wasserfassung.“ Der monatliche Grundpreis wurde neu gestaltet. „Ab jetzt ist der tatsächliche Jahresverbrauch des Haushalts die Grundlage der Berechnung. Bis 50 Kubikmeter Verbrauch beträgt er 4,10 Euro im Monat. Ein 4-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 185 Kubikmetern zahlt 180 Euro im Jahr.“
Gas
Das 340 km lange Gasnetz der SÜW ist fertig, alle 23 Gemeinden sind angeschlossen. Damit kann jeder auf Erdgas als moderne, klimafreundliche Heizmethode umstellen. Gas ist deutlich preiswerter als Öl, auch wenn die Einkaufspreise für Erdgas momentan steigen, allein von Januar bis Juli um 42 Prozent. Gründe dafür: die weltweite Konjunkturerholung nach Corona; der kalte und lange letzte Winter; der vermehrte Einsatz von Gaskraftwerken zur Stromerzeugung. Zusätzlich wachsen die Netzentgelte. Die CO₂-Abgabe, festgelegt von der Bundesregierung, erhöht sich von 0,455 ct/kWh auf 0,546 ct/kWh. Deshalb müssen die SÜW erstmals nach zehn Jahren die Grundpreise – wie alle anderen Anbieter auch – moderat anpassen.
Strom
Nachdem in den letzten Jahren die Beschaffungskosten für Strom relativ konstant waren, haben sich seit Jahresbeginn die Preise bei der langfristigen Beschaffung nahezu verdoppelt, bei der kurzfristigen sogar fast verdreifacht. Das liegt zum einen an einer steigenden Nachfrage nach Rohstoffen, zum anderen sind die Kosten für die Produktion von konventionellem Strom gestiegen. Der Preis der hierfür notwendigen CO₂-Zertifikate hat sich in den vergangenen 24 Monaten mehr als verdoppelt. Hohe Gaspreise verteuern zusätzlich die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Diese Effekte können durch die sinkende EEG-Umlage nicht kompensiert werden, die von 6,5 ct/kWh auf 3,723 ct sinkt. Ähnlich wie viele andere Energieversorger müssen die SÜW deshalb die Preise leicht anpassen.