Viel ist nicht mehr übrig vom einstmals ausgedehnten Lübbener Wärmenetz. Jetzt will Stadtwerkechef Dr. Maik Mattheis ihm zu neuer Blüte verhelfen. Den Anfang der Modernisierung machten die Stadt- und Überlandwerke jetzt mit einem neuen Wärmetauscher in der Kita Gute Laune. „Jetzt ist die Bude mal richtig warm“, lobt Jana Liebermann, Vertreterin des Kita-Trägers. „So konstant hatten wir das bisher nie.“
Die Kita Gute Laune gehört zu den dreißig Gebäuden mit Anschluß an das Lübbener Wärmenetz. Und war zuletzt damit alles andere als glücklich. Denn nachdem im September die Heizung immer mal wieder ausfiel, folgte im Oktober der Totalausfall. Kein Wunder, denn die Anlage stammte aus den siebziger Jahren. „Da hat sich dann auch niemand mehr ran getraut“, so Liebermann.
Eine effiziente und zukunftsfähige Lösung war gefragt – und rasch gefunden, nachdem sich alle Beteiligten entschieden, beim Wärmenetz zu bleiben.
Das herrschende Chaos aus Rohren wurde ersetzt durch einen modernen Wärmetauscher: einem unauffälligen an der Wand verschraubten weißen Kasten. Doch was so schlicht daherkommt, birgt genau auf die Bedürfnisse der Kita zugeschnittene Technik, erkärt Jens Kurrar, Geschäftsführer der Dörr GmbH aus Lübben, die sich um die Installation kümmerte. Dank dieser sind nun nicht nur die Räume, sondern auch das Wasser wieder warm und vor allem gut regulierbar.
Die Stadt- und Überlandwerke haben sogar per Fernsteuerung Zugriff auf die Anlage. „Sollte dann morgens früh um 4 h doch einmal etwas sein, ist es vielleicht vor der Kita-Öffnung schon behoben“, erklärt Michael Leo, Verantwortlicher für Wärmenetz und Heizhaus, zufrieden.
Reibungslos und sauber
„In einem Gebäude mit über 100 Kindern ist ein solches Projekt gar nicht so einfach durchzuführen. Nicht nur Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch Ruhezeiten mussten eingehalten werden. Aber Dank Rücksicht und guter Absprachen lief das relativ geräuschlos“ lobt Liebermann alle Beteiligten.
So könnte das Projekt auch eine Blaupause für die Kita Beethovenstraße sein. „Da ist zwar die Wärmeversorgung noch in Ordnung, aber unter Effizienzgesichtspunkten alles andere als optimal“, erläutert Leo. „Da geht es um ein richtig großes Einsparungspotenzial“.
Großes Potenzial für den Klimaschutz
„Moderne Wärmenetze haben mit dem, was wir in der Vergangenheit bei Wärmenetzen erlebt haben, nur noch wenig zu tun“, erläutert Stadtwerkechef Dr. Maik Mattheis. „Heute gibt es für Kunden kaum eine komfortablere Lösung.“ Geht es nach ihm, sollen nicht nur die bestehenden Anschlüsse und Leitungen wieder in einen guten Zustand versetzt, sondern auch neue Kunden gewonnen und die Erzeugung ausgetauscht werden. Im Gespräch ist die Versorgung von 2000 Kunden der Lübbener Wohnungsbaugesellschaft LWG.
„Ein modernes Blockheizkraftwerk, das gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt, ist effizienter und spart mehr CO2 ein als viele kleine Heizungsanlagen“, so Mattheis. „In Zukunft können wir dann auch grüne Gase wie Wasserstoff oder Biogas nutzen.“